Retrospektive Analyse der fäkalen Mikrobiotatransfers bei Clostridium-difficile-Infektion und Colitis ulcerosa am Ordensklinikum LinzTools Hoyer, Philipp (2021) Retrospektive Analyse der fäkalen Mikrobiotatransfers bei Clostridium-difficile-Infektion und Colitis ulcerosa am Ordensklinikum Linz. Masterarbeit thesis, Universität Linz. Für diesen Eintrag wurde kein Volltext-Dokument angefügt.
Offizielle URL: https://permalink.obvsg.at/AC16230097
Kurzfassungger: Hintergrund: Sowohl bei einer Clostridium-difficile-Infektion (CDI) als auch bei Colitis ulcerosa (CU) stoßen behandelnde ÄrztInnen mitunter auf das Problem, dass die Erkrankungen nicht mehr ausreichend auf die konventionellen Therapien ansprechen. Eine Gemeinsamkeit der beiden Erkrankungen besteht im gestörten intestinalen Mikrobiom der PatientInnen. An dieser Stelle soll der fäkale Mikrobiotatransfer ansetzen. Dieser stellt nun schon seit vielen Jahren eine wirksame und sichere Therapieoption zur Behandlung einer rezidivierenden CDI dar, doch auch zur Remissionsinduktion bei CU findet der FMT zunehmend Anwendung und ist Bestandteil aktueller Forschung. Mit der Studie soll geprüft werden, wie erfolgreich diese Behandlungsoption am Ordensklinikum Linz im internationalen Vergleich ist. Hierzu werden 19 PatientInnen im Hinblick auf Outcome und Komplikationen untersucht. <br />Methodik: Diese retrospektive Studie umfasst alle 19 PatientInnen, die zwischen dem 17.12.2012 und dem 30.11.2020 am Ordensklinikum Linz mittels FMT wegen einer CDI oder CU behandelt wurden. Es wurden Entlassungsbriefe, Endoskopieprotokolle sowie Anamneseblätter analysiert und ausgewertet. Mit diesen Daten wurde anschließend eine deskriptive Statistik erstellt. <br />Ergebnisse: Von den 19 StudienteilnehmerInnen wurden 17 wegen einer CDI behandelt, 2 wegen einer CU. Letztere wurden aufgrund der geringen Fallzahl als Fallbericht getrennt präsentiert. Unter 17 PatientInnen waren 9 (52,9%) Männer und 8 (47,1%) Frauen. Die Männer waren im Durchschnitt 51,4 (SD 21,7), die Frauen 54,4 (SD 21,7) Jahre alt. 6 (35,3%) Personen hatten eine CU als Begleiterkrankung. Bei allen PatientInnen wurde der FMT per Koloskopie durchgeführt, wobei durchschnittlich 459 ml (SD 109) Stuhl eingebracht wurden. Alle Eingriffe sowie postinterventionelle Verläufe waren komplikationslos. In der Nachbeobachtungszeit von einem Monat konnte in 100% der Fälle eine Rezidivfreiheit festgestellt werden. Auch bei den 2 CU-PatientInnen konnten positive Ergebnisse erzielt werden, beide zeigten sich in der Nachbeobachtung schubfrei, nachdem über mehrere Wochen mehrfach FMTs durchgeführt wurden. <br />Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass der FMT eine wirksame und sichere Therapie zur Behandlung einer CDI darstellt. Auch auf den Verlauf einer CU scheint dieser positive Effekte zu haben, jedoch sind hierzu weitere Studien nötig.
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