Flexible endoskopische Therapie bei Zenker-DivertikelTools Epping, Hendrik (2021) Flexible endoskopische Therapie bei Zenker-Divertikel. Masterarbeit thesis, Universität Linz. Für diesen Eintrag wurde kein Volltext-Dokument angefügt.
Offizielle URL: https://permalink.obvsg.at/AC16140458
Kurzfassungger: Hintergrund und Ziele: Das Zenker-Divertikel betrifft mit einem Erkrankungsgipfel in der 7. und 8. Lebensdekade vor allem ältere Patienten mit einem erhöhten Operations- und Narkoserisiko. Diese Risiken in Verbindung mit dem demographischen Wandel machen eine schonende und breit anwendbare Behandlungsmethode erforderlich. Die flexible Divertikulotomie stellt eine solche dar. In dieser bizentrischen Studie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwerstern und Elisabethinen wurde die Effektivität und Sicherheit dieses Verfahrens untersucht. <br />Methodik: Diese retrospektive Studie umfasst alle endoskopisch-flexiblen Divertikulotomien, die im Zeitraum vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2019 in den genannten Kliniken durchgeführt wurden. Dabei wurden Arztbriefe, Operationsprotokolle sowie Bild- und Pflegedokumentationen aus dem Krankenhausinformationssystem „SAP® Logon Pad 740 “ ausgewertet. Zur statistischen Signifikanzprüfung wurde der Exakte Test nach Fisher angewandt. <br />Ergebnisse: Insgesamt wurden 78 flexible Divertikulotomien ausgewertet. 53 (67,9%) wurden an männlichen und 25 (32,1%) an weiblichen Patienten vorgenommen. Das durchschnittliche Alter zum Interventionszeitpunkt betrug 71,2 (SD 12,3) Jahre. Im Median betrug die Hospitalisationsdauer 4 Tage. Die Patienten präsentierten sich zum Großteil mit Dysphagie (82,2%) und Regurgitation (45,2%). Präinterventionell betrug die Divertikelgröße im Durchschnitt 3,1 cm (SD 1,4). Die meisten Interventionen wurden mittels Hook-Knife (52,1%) oder Triangle-Tip Knife (35,2%) ausgeführt. Zur Darstellung des Divertikels wurde überwiegend die Distanzkappe (72,6%) verwendet. Ein primärer Eingriffserfolg konnte bei 94,3% der Eingriffe erzielt werden. Es kam zu keinen letalen und lediglich bei 2 (2,6%) Eingriffen zu schweren intensiv-pflichtigen Komplikationen. Bei 10 (12,8%) weiteren Eingriffen kam es zu leichten Komplikationen in Form von gut kontrollierbaren Blutungen. Im Follow-Up konnten 52 Patienten verfolgt werden. Hiervon entwickelten 11 (21,9%) ein Rezidiv und wurden zum Teil erneut behandelt. Letztendlich konnte nach Ausschöpfung der interventionellen Möglichkeiten lediglich 4 Patienten (7,7%) nicht zufriedenstellend geholfen werden. Der primäre Eingriffserfolg, die Minor-Komplikationsrate sowie die Rezidivrate zeigten eine positive Entwicklung im zeitlichen Verlauf dieser Studie. Daraus lässt sich auf eine Lernkurve bei dieser komplexen Interventionstechnik schließen. <br />Schlussfolgerung: Die flexible Divertikulotomie gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Behandlung des Zenker-Divertikels. Sie stellt eine sichere und effektive Behandlungsoption dar. Um den Eingriffserfolg in Zukunft besser quantifizieren zu können, ist die Anwendung validierter Scores wie des Dysphagiescores zu empfehlen. Des weiteren könnte eine Validierung weiterer klinischer Scores für Zenker-Divertikel, wie der Achalasie bezogene Eckardt-Score nützlich sein.eng: Introduction: With an incidence peak in the seventh and eight decades of life, Zenker s diverticulum primarily affects elderly individuals. Due to the collective s increased surgical and anesthetic risk and the demographic change, a gentle treatment method is required. The flexible diverticulotomy is such a method. In this study from the “Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern und Elisabethinen“ the effectiveness and safety of this procedure was examined. <br />Method: This retrospective study includes all flexible diverticulotomies performed between the January 2010 and December 2019 in the clinics mentioned above. Physicians documentations, intraoperative protocols, images and care documentations from the hospital information system “SAP Logon Pad 740” were evaluated. The significance of the results was tested by the Fisher s exact test. <br />Results: In total, 78 flexible diverticulotomies were performed, 53 (67,9%) on male patients and 25 (32,1%) on female patients. Patients average age was 71,2 years (SD 12,3). The median duration of hospitalization was 4 days. Most of the patients presented with dysphagia (82,2%) and regurgitation (45,2%). Preinterventionally, the diverticulum measured 3,1 centimeters (SD 1,4) on average. Most of the interventions were carried out by using a Hook-knife (52,1%) or a Triangle-Tip knife (35,2%). The distance cap was predominantly (72,6%) used to visualize the diverticulum. The procedure was technically successful in 94,3% of the cases. There were no lethal complications. Only 2 (2,6%) interventions led to serious complications, that had to be treated at the intensive care unit. Slight complications occurred in 10 (12,8%) further interventions. In the follow-up, 52 patients were evaluated. 11 (21,1%) patients relapsed and were partially treated again. After exploiting all interventional capabilities, only 4 patients (7,7%) could not be helped satisfactorily. The surgical success rate, the minor complication rate and the recurrence rate showed a positive development throughout the course of this study. This suggests a learning curve for this complex intervention technique. <br />Conclusion: Flexible diverticulotomy is a safe and effective procedure that is becoming increasingly important in the treatment of Zenker s diverticulum. In order to better quantify its therapeutic success, it is recommended to use validated scores, such as the dysphagia score. Further, a validation of other clinical scores, like the Eckardt-Score of Achalasia, might also be helpful.Angefertigt am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz
Actions (login required) |
||||||||||||||||||
|