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Green Anaesthesia Möglichkeiten zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks in österreichischen Anästhesieabteilungen

Aichinger, Bernhard (2023) Green Anaesthesia Möglichkeiten zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks in österreichischen Anästhesieabteilungen. Master-Thesis thesis, FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH.

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Kurzfassung

Kurzfassung Einleitung: Das Gesundheitswesen sorgt für 4,4 % des weltweiten Treibhausgasaussto-ßes. 32 % davon verursachen die Krankenhäuser und etwa 10 % der OP. Der Anteil der Anästhesie am CO2-Fußabdruck der Krankenhäuser hängt stark von den verwendeten Me-dikamenten und Medizinprodukten und der Art ihres Einsatzes ab. Das Ziel dieser Arbeit war es, Möglichkeiten zur Reduktion dieses Anteils der Anästhesie im OP am ökologischen Fußabdruck auf ihre Umsetzbarkeit in Österreich hin zu untersuchen. Methodik: Nach einer strukturierten Literaturrecherche angelehnt an das PRISMA-Schema wurden aus 55 Studien Möglichkeiten zur Einsparung von CO2 identifiziert. Die Ergebnisse daraus wurden zur Bewertung mittels Online-Umfrage an alle Anästhesieabteilungen in Ös-terreich gesendet. Eingeschlossen wurden alle Anästhesist*innen und Anästhesiepflege-personen (N= 5.500). Die Ergebnisse wurden deskriptiv ausgewertet. Ergebnisse: 294 Personen nahmen an der Umfrage teil (Rücklaufquote 5,3 %). Die Re-duktion von volatilen Anästhetika und ein niedriger Frischgasflow, ein niedrigerer Anteil an Einwegprodukten und ein systematisiertes Abfallmanagement können den ökologischen Fußabdruck von Anästhesieabteilungen senken. Für eine erfolgreiche Umsetzung von Green Anaesthesia sind Information und Schulungen für die Mitarbeiter*innen ausschlag-gebend. Die Bewertung mittels Ökobilanzen ist von regionalen und logistischen Gegeben-heiten abhängig und kann nicht vollständig übertragen werden. Die Umfrage zeigte, dass die Bereitschaft zu nachhaltigen Arbeitsweisen groß (89,5 %) ist. Die größten Barrieren sind das fehlende Wissen zu diesem Thema (60,9 %), Beschaffungs- und Lieferbedingungen (60,5 %) und mangelnde Vorgaben und Unterstützung der Institutionen (60,2 %). Als gut umsetzbar wurden Einsparungen bei volatilen Anästhetika und Einwegprodukten bewertet. Beschränkungen in der Verwendung von Desfluran und Lachgas stoßen auf breite Zustim-mung (74 %). Die Trennung von Abfall ist nur bei 45 % üblich, wobei die Bereitschaft für Recycling und Einsparung von Ressourcen bei älteren Teilnehmer*innen größer war als bei jüngeren. Diskussion: Während die Ergebnisse aus der systematischen Literaturrecherche zeigten, dass es weltweit erfolgreiche Ideen und Programme zur Reduktion des ökologischen Fuß-abdrucks in der Anästhesie gibt, ergab die Umfrage in Österreich, dass das Wissen zum Thema Green Anaesthesia noch gering ist und oft gerade erst die ersten Schritte zur Re-duktion von Ressourcen gemacht werden. Hier bedarf es gezielter Information und der Un-terstützung der Institutionen, um wirkungsvolle Maßnahmen koordiniert einzuführen. Abstract Introduction: The health sector accounts for 4.4 % of global greenhouse gas emissions. 32 % of this is caused by hospitals and about 10 % by the operating theatre. The share of anaesthesia in the CO2 footprint of hospitals depends strongly on the drugs and medical devices used and the way they are used. The aim of this work was to investigate the feasi-bility of reducing the ecological footprint of anaesthesia in the operating theatre in Austria. Methodology: After a structured literature search based on the PRISMA scheme, possibil-ities for saving CO2 were identified from 55 studies. The results were sent to all anaesthesia departments in Austria for evaluation by means of an online survey. All anaesthetists and anaesthetic nurses were included (N= 5.500). The results were analyzed descriptively. Results: 294 persons participated in the survey (response rate 5.3 %). The reduction of volatile anaesthetics and a low fresh gas flow, a lower proportion of disposable products and a systematized waste management can reduce the ecological footprint of anaesthesia departments. Information and training for staff is crucial for successful implementation of green anaesthesia. The assessment through LCAs depends on regional and logistical cir-cumstances and cannot be fully transferred. The survey showed that the willingness to adopt sustainable working practices is high (89.5 %). The biggest barriers are the lack of knowledge on the subject (60.9 %), procurement and supply conditions (60.5 %) and lack of requirements and support from institutions (60.2 %). Savings in volatile anaesthetics and disposables were rated as easy to implement. Restrictions in the use of desflurane and nitrous oxide meet with broad approval (74 %). Waste segregation is only common among 45 %, with a greater willingness to recycle and save resources among older participants than younger ones. Discussion: While the results from the systematic literature review showed that there are successful ideas and programs for reducing the ecological footprint in anaesthesia world-wide, the survey in Austria revealed that knowledge on the topic of green anaesthesia is still low and often just the first steps are taken to reduce resources. Targeted information and the support of institutions are needed here in order to introduce effective measures in a coordinated manner.
Typ des Eintrags: Abschlussarbeit (Master-Thesis)
Bereiche: alle
Benutzer: Dr. Christian Vogel
Hinterlegungsdatum: 10 Okt 2023 15:00
Letzte Änderung: 10 Okt 2023 15:00
URI: https://eprints.vinzenzgruppe.at/id/eprint/10130

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